Machen Sie sich gelegentlich Sorgen?
Die Lektionen 5 – 7 aus „Ein Kurs in Wundern“ sind ein hervorragendes Werkzeug, um schnell wieder aus den negativen Gedanken und Gefühlen heraus zu kommen.
Aktuelles Beispiel gefällig 🙂
Sie kennen ja bestimmt die tollen Telefonansagen, wenn Sie irgendwo nicht weiter kommen und hoffnungsvoll die Nummer des Supports wählen. So geschehen, aktuell bei mir. Zunächst suche ich gefühlte drei Stunden auf der Internetseite meiner Bank nach der Möglichkeit, eine bestimmte Aktion durchzuführen, die zudem noch zeitkritisch ist. Schließlich gebe ich auf. War wohl doch nicht so toll mit dem allseits gepriesenen Internetbanking. Aber vielleicht kann mir ja der Telefonsupport eine Auskunft geben!?
Erneut gehe ich eine weitere gefühlte halbe Stunde auf die Suche nach der Telefonnummer. Ich merke, wie sich in mir Ungeduld und Unmut ausbreiten. Naja, denke ich, diese Bank aus deutschen Landen hat ja eh nicht den besten Ruf – passt irgendwie. Meine inneren Kommentare werden lauter. Es ist auf der ganzen Seite keine Nummer zu finden.
Wie heißt es so schön? „Servicewüste Deutschland“. Im wahrsten Sinne des Wortes. Verkaufen, wollen sie alle, aber wenn es dann an den Service geht…
Mehr und mehr schwinge ich mich innerlich auf. Ich finde keine Telefonummer. Schließlich bemühe ich das Internet: „XXX-Support“. Wau, da gibt es tatsächlich eine Nummer.
Zum Glück gibt es ja heutzutage bei den Telefonsupportdiensten (Dienst kommt von dienen – oder?) keine Wartezeiten mehr, wie früher, als es noch hieß: „Bitte gedulden sich sich einen Augenblick, sie sind der Nächste in der Warteschleife“ – gefolgt von grauenvoller Musik in noch grauenvollerer Lautstärke.
Nein, heute wird man „sofort“ bedient. Unmittelbar nach dem 23. Telefonklingeln meldet sich eine freundliche – Computerstimme. „Wählen sie dies, wählen sie das – ich habe sie nicht verstanden – meinten sie dies oder jenes? – halten Sie bitte ihre Telefon , Action-, Geburtsberechtungsnummer und Service Pin bereit – ich habe sie nicht verstanden, bitte sprechen sie ihre Lebensberechtigungsnummer laut und deutlich…“
Nach diversen, erfolglosen Sprechversuchen verlangt die freundliche Dame am anderen Ende von mir eine PIN, die ich definitiv nicht habe. Ich möchte ja kein Telefonbanking machen, sondern einfach nur jemanden an der Strippe, der mir in meinem Anliegen weiterhilft. „Guten Morgen!“ „Wie bitte? Haben Sie überhaupt schon ihre Guten Morgen PIN eingegeben?“.
Nachdem ich diverse laute Flüche ausgestoßen habe – die Dame am anderen Ende ist da ziemlich unempfindlich – verlege ich mich demonstrativ aufs Schweigen. In der Totalverweigerung sehe ich die einzige Chance, noch ein menschliches Wesen an die Leitung zu bekommen.
Ich atme tief in den Bauch hinein. Denn Frau Schmitt, die sich schließlich freundlich meldet, kann ja nichts dafür und macht eben auch nur ihren Job.
Muss ich noch erzählen, dass mein Anliegen leider NICHT per Onlinebanking erledigt werden kann? Selbstverständlich können wir das jetzt gerne telefonisch erledigen. In 8 Tagen bekomme ich dann ein Schreiben, das muss ich nur unterschreiben und zurück senden und in weiteren 8 – 14 Tagen…
Danke, aber ich brauche das Dokument in spätestens 10 Tagen. „Nein, das wird nicht funktionieren. Wenn Sie direkt in die Filiale gehen, müssen Sie sich vorab erst einmal einen Termin holen…“
Was erzähle ich? Wir haben das alle schon erlebt. Ich habe meine Mitte schon lange verloren und gehe rüber zu meiner Sekretärin, um mich für meine lauten Unmutsbekundungen zu entschuldigen.
Dann erinnere ich mich endlich an „Ein Kurs in Wundern“ Lektion 5. Dort heißt es:
„Ich rege mich nie aus dem Grund auf, den ich meine“
So spirituell „Ein Kurs in Wundern“ auch ist. Man kann ihn tatsächlich im Alltag für alle Situationen, die uns im Leben begegnen, wunderbar einsetzen. Das funktioniert hervorragend und ist wahrhaft gelebte Spiritualität. Nein, man muss nicht immer in schweigender Glückseligkeit, meditierenderweise, frömmelnd verweilen.
Ich stelle mir also die Frage: Was ist hier eigentlich los? Dieser grauenhafte Service macht mich wütend. „Ich rege mich nie aus dem Grund auf, den ich meine“. Augenblicklich registriere ich, wie der große emotionale Sturm sich zu legen beginnt. Mir wird klar, dass es hier eigentlich um etwas ganz anderes geht. Mehrmals wiederhole ich den Satz in Gedanken und werde immer ruhiger und entspannter.
Nächster Schritt (Lektion 6, Ein Kurs in Wundern): „Ich rege mich auf, weil ich etwas sehe, was nicht da ist.“ Während meine Erregung bereits zu 97,34 Prozent abgeflaut ist, werde ich neugierig. Worum geht es hier eigentlich wirklich? Oberflächlich betrachtet hatte ich mich über den nicht vorhandenen Service aufgeregt. Doch „Ein Kurs in Wundern“ sagt mir, dass es dabei (immer) um etwas ganz anderes geht.
Lektion 7 aus „Ein Kurs in Wundern“ sagt uns dann: „Ich sehe nur die Vergangenheit“.
Und da wird mir einiges klar. Ich kann es nicht ertragen, wenn ich das Gefühl habe, in meinem Vorankommen behindert zu werden. Bilder aus meiner Kindheit schießen mir in den Kopf. Man kann das ganze noch weiter auseinander nehmen. Doch es ist nicht nötig, so weit zu gehen.
Fakt ist: Ich bin ruhig und völlig entspannt. Ja, ich kann sogar ganz friedvoll erkennen, dass diese Telefonsituation etwas ist, was ich selbst in meinem Inneren kreiert habe. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht…
… und ich finde eine andere Lösung. 🙂
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„Ein befreites Leben führen“