Ein Kurs in Wundern – Lektion 133

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Ich will dem Wertlosen keinen Wert beimessen

In dem heutigen Video wollen wir uns damit beschäftigen, wie wir durch Loslassen alles erreichen können. Lektion 133 aus Ein Kurs in Wundern sagt dazu: Ich will dem Wertlosen keinen Wert beimessen. Die Definition aus dem Kurs ist ja relativ eindeutig: Die Welt der Materie, die Welt der Illusion. Solange ich dieser Welt Wert beimesse, werde ich nicht wirklich glücklich werden.

Das ist natürlich eine recht radikale Ansicht, die auch nicht selten dazu führt, dass Menschen, die auf dem sogenannten spirituellen Pfad sind, beginnen, die Materie immer mehr abzulehnen – und dabei nicht unbedingt glücklicher werden. Deswegen wollen wir das Ganze mal ein bisschen verfeinern und vertiefen.

Die Definition aus dem Kurs lautet ja: Alles, was nicht von Dauer ist, ist letztlich wertlos. Um das anzunehmen, sollte man schon einen gewissen Fortschritt erreicht haben – und das hat eine Menge Vorteile. Man könnte also sagen, das ist so die Spitze der Geschichte. Aber wir wollen erstmal ganz klein anfangen.

Wir gehen normalerweise durch das Leben und sind voller Wünsche. Vielleicht sagst Du an dieser Stelle: „Och, ich habe gar nicht so viele Wünsche. Ich verdiene genug Geld, mein Auto fährt noch, ich habe eine Beziehung, die einigermaßen läuft. Es ist alles soweit in Ordnung.“ Aber auch Du, da bin ich mir sicher, hast so einige Wünsche. Wie oft am Tag bist Du mit irgendwelchen Dingen unzufrieden? Das kann das Wetter sein, das kann die Reaktion eines Arbeitskollegen sein, das kann eine unangenehme Aufgabe sein, die du zu erledigen hast. Allein wenn Du morgens aufstehst und Deine To-Do-Liste siehst, denkst Du vielleicht: „Oh Gott, ich muss noch diese 10–20 Sachen machen, und ich weiß gar nicht, wie ich das schaffen soll.“ Dann kommt Unmut auf. Wir denken: Das ist anstrengend. Das ist stressig. Jetzt kommt noch der Winter dazu, es ist dunkel – und auf diese Weise sammeln wir einige Punkte, die uns einfach unwohl fühlen lassen.

Ein ganz praktisches Beispiel: Heute Morgen bin ich mit meinem Hund spazieren gegangen. Die Temperatur betrug etwa 5 Grad, aber es war sehr stürmisch. Es regnete die ganze Zeit, der Himmel war düster und grau verhangen. Und ich dachte die ganze Zeit: Oh, ich will nicht raus, ich habe keine Lust, es ist kalt. Und dann zieht sich alles in mir zusammen. Das ist ein ganz typisches Beispiel einer alltäglichen Situation, mit der man sich selbst unter Stress setzen kann. Hundebesitzer wissen: Man muss so oder so raus.

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Also bin ich rausgegangen, und dann habe ich mir überlegt: Kann ich das eigentlich irgendwie loslassen? Mein Gedankengang war folgender: Es ist gerade kalt, es ist dunkel, wir gehen in den Winter hinein, es ist ungemütlich. Ich wünschte mir, es wäre anders. Fakt ist aber, die Welt konfrontiert uns jeden Tag mit irgendwelchen Situationen. Da wird uns mal die Vorfahrt genommen, die Partnerin hat nicht das Lieblingsgericht gekocht, oder sie hat etwas gesagt, was mich verletzt oder mir einfach nicht gefällt. Der Aufgabenberg auf der Arbeit ist riesengroß. Es gibt unzählige Dinge, die wir als unangenehm empfinden. Das heißt, wir werden permanent konfrontiert mit einer Welt, die uns mit Dingen überschüttet, die nicht so sind, wie wir sie gerne hätten. Das ist ein Dauerzustand.

Mein Gedankengang beim Spaziergang war der folgende: Es regnet, es ist kalt, es ist unangenehm. Ich hätte gerne Sonnenschein – aber es gibt keinen Sonnenschein. Die einzige Wahrheit, die jetzt gerade existiert, ist: Es regnet, und es ist windig. Das ist die einzige Wahrheit. Es ist vollkommen zwecklos, vollkommen sinnlos, sich dagegen zu wehren. Es macht überhaupt keinen Sinn. Und dann habe ich mir die Frage gestellt: Könnte ich meinen Widerstand dagegen auch loslassen?

Das ist eine sehr interessante Frage. Wenn man sich das nämlich ernsthaft fragt, findet man ganz oft viele Argumente, die für den Widerstand sprechen. Beim Wetter ist es vielleicht nicht so eindeutig. Aber wenn Du einen Konflikt mit Deinem Partner hast, dann wird es sehr deutlich. Der oder die andere verhält sich auf eine Art und Weise, die du nicht akzeptierst. Vielleicht meckert er dich an, ist unfreundlich zu Dir, oder räumt Deine Socken nicht weg. Irgendetwas. Und dann gehen wir in den Widerstand, weil wir der Meinung sind: Es sollte doch anders sein!

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Jetzt stellt sich die Frage: Welchen Effekt hat denn mein Widerstand? Der einzige Effekt ist, dass es mir nicht gut geht. Nehmen wir das Beispiel mit den Socken: Meine Partnerin sollte meine Socken wegräumen – einfach ein Beispiel. Sie tut es aber nicht. Ich gehe in inneren Widerstand, weil ich denke: Das ist ihre Aufgabe. Ich bringe den Müll raus, dafür kann sie die Socken wegräumen. Fakt ist: Die einzige Realität ist, dass sie die Socken nicht weggeräumt hat. Wenn ich jetzt im Widerstand bin, baue ich vielleicht Groll auf und fahre sie unfreundlich an. Was wird passieren? Na, sie wird auch in den Widerstand gehen, und der Konflikt ist da.

Wenn ich mir jetzt die Frage stelle: Könnte ich diesen Widerstand auch aufgeben?, dann passiert etwas ganz Interessantes. Ich könnte ja einfach sagen: Okay, die Situation ist, wie sie ist. Ich kann sie gerade nicht ändern. Was nutzt mir dann dieser Widerstand? Ich lasse ihn einfach los. Das ist die fortgeschrittene Variante. Meistens denken wir unbewusst: Naja, wenn ich im Widerstand bin, kriege ich sie vielleicht doch noch dazu, es zu tun. Aber wir wissen aus Erfahrung: Das funktioniert nicht.

 

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Ich habe das heute Morgen ausprobiert, bei meinem Spaziergang. Ich hatte sehr viel Widerstand gegen das Wetter aufgebaut. Es hat sich nichts geändert. Also blieb nur die eine Alternative: Ich habe meinen Widerstand losgelassen. Ich habe ihn wahrgenommen, ich habe ihn bewusst gefühlt: Ah, so fühlt sich Widerstand an. Dann habe ich mich gefragt: Wäre ich bereit, diesen Widerstand aufzugeben? Und dann kam ein klares Ja! – schon allein, weil ich mich besser fühlen wollte.

Und dann, und das ist der entscheidende Punkt, passiert etwas ganz Interessantes: Auf einmal verlangsamte sich mein Schritt. Ich rauschte nicht mehr durch den Wald, durch den windigen Wald, sondern ging ganz langsam. Ich schaute mir ganz bewusst die Gegend an. Ich sah so einen kleinen Tempel, in den Regentropfen fielen. Sie bildeten verzweigte Ringe, und das sah wunderschön aus. Ich bin stehen geblieben und habe das einfach total genossen. Nachdem ich den Teich eine Weile genossen hatte, schaute ich mich um, und es war ganz faszinierend. Auf einmal konnte ich alles genießen: Ich konnte die kühle Luft genießen, ich konnte den Sturm genießen, ich konnte das gesamte Wetter genießen. Sogar die kahlen Bäume strahlten eine Schönheit aus, die ich vorher gar nicht wahrgenommen hatte.

Und wie ist das mit dem Sockenkonflikt? Es ist ganz ähnlich: Deine Partnerin hat die Socken nicht weggeräumt. Wenn Du im Widerstand bist, merkt sie das. Sie geht ebenfalls in Widerstand. Wenn Du nicht im Widerstand bist, entspannst Du Dich, Du fühlst Dich gut, weil es einfach eine Tatsache ist, dass sie es nicht getan hat. Da ist momentan erstmal überhaupt nichts dran zu ändern. Es ist so, Ende Gelände. Aber jetzt lasse ich meinen inneren Widerstand los. Was wird passieren? Ich fange an, mich zu entspannen. Wenn ich entspannt auf meine Partnerin zugehe, dann wird sie auch entspannt sein, und dann kann ich immer noch eine Lösung finden. Wenn ich entspannt auf sie zugehe und sage: „Du, Spatz, pass mal auf, ich bringe immer den Müll raus, aber ich finde es total schön, dass du mir die Socken wegpackst. Ich schaffe es nur irgendwie nicht immer, das zu machen“, dann wird sie offen sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Lösung finden, ist um 100 % größer. Vor allen Dingen wird es dir aber besser gehen, denn Widerstand hat noch niemandem etwas gebracht.

Vielleicht magst Du einfach mal durch verschiedene Aspekte gehen, mach das mal heute, vielleicht den ganzen Tag oder einfach nachdem Du diesen Beitrag gelesen hast, und schau Dir Dinge an, die in Deinem Kopf eigentlich anders sein sollten. Die Wohnung sollte aufgeräumter sein, das Fernsehprogramm sollte besser sein, eigentlich sollte ich in meiner spirituellen Entwicklung doch viel weiter sein, ich sollte weniger Gewicht haben, ich sollte dies und jenes erledigt haben. Es gibt jeden Tag Tausende von „Sollten“, die wir uns nicht immer bewusst machen. Das sind so kleine Sachen, die ein bisschen nörgeln und an unserer guten Laune zerren. Das sieht man allein im Winter: Die meisten Menschen sind dann gedrückt. Der Stress wird immer größer, weil wir uns so unglaublich schwer damit tun, Dinge einfach anzunehmen.

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Vielleicht bist Du gerade Single und denkst: „Ach, ich wünsche mir so sehr eine Beziehung“, und Du bist unglücklich deswegen. Die einzige Wahrheit aktuell ist: Du hast keine Beziehung. Wenn Du Deinen Widerstand gegen diesen Zustand aufgibst, dann wird es Dir gut gehen, und etwas Erstaunliches wird passieren. Wenn Du Dich unbedingt nach einer Beziehung sehnst, dann wird dein zukünftiger Partner oder Deine zukünftige Partnerin das merken. Und er oder sie wird merken: „Wow, da ist jemand, der klammert, der zieht an mir“, und dann wird er oder sie sich distanzieren. Bist Du Single und es geht Dir richtig gut, dann bist du offen für alles. Du wirst attraktiv, und der gesuchte Partner oder die gesuchte Partnerin wird viel leichter auf Dich zukommen.

Ein weiteres Beispiel: Du hattest einen Streit mit Deinem Partner, und Dein Partner hat Dich verletzt. Er hat irgendetwas gesagt, was Dir furchtbar weh getan hat. Da gibt es dann verschiedene Möglichkeiten. Eine ist, dass Du Dir denkst: Das ist nicht in Ordnung. Er sollte das nicht tun, er sollte sich nicht so verhalten, er sollte das nicht sagen.
Schon bist Du wieder im Widerstand. Die Situation ist: Er hat es getan. Nimm einmal an, er hat Deinen Joghurt, den letzten Joghurt, den Du so unglaublich gerne magst, aufgegessen. Bringt es Dir irgendetwas, im Groll zu sein? Wird es ihn dazu veranlassen, demnächst das nicht mehr zu tun? Nicht im Geringsten. Fakt ist, du vermisst jetzt nicht nur Deinen Lieblingsjoghurt, sondern es geht Dir zusätzlich auch noch schlecht dabei. Du leidest. Die einzige Wahrheit ist: Der Joghurt ist nicht mehr da.

Könnte ich meinen Widerstand dagegen loslassen? Und wenn du noch Schwierigkeiten hast, den Widerstand loszulassen, dann überleg dir einfach: Wie möchte ich mich gerade fühlen? Möchte ich mich gerade richtig gut, frei und glücklich fühlen oder möchte ich weiter im Widerstand bleiben? Die Antwort ist dann meist sehr leicht, und das wird dazu führen, dass du in ganz vielen Fällen den Widerstand einfach aufgibst. Dann gehst du zu dem Übeltäter hin und sagst ihm: „Bitte mach das nicht noch mal“ oder „Kauf das nächste Mal ein Joghurt mehr.“

Zusammenfassung: Wann immer der Zustand, der Ist-Zustand, nicht so ist, wie ich ihn gerne hätte, und ich merke, dass ich in den Widerstand gehe, ist es erstmal sehr sinnvoll, den Widerstand aufzugeben. Warum fällt das Menschen häufig so schwer? Ich habe hier einen klassischen Widerstand, mit dem wir jeden Tag zu tun haben: eine Zitrone. Viele Menschen haben beim Thema Loslassen folgende Vorstellung: „Also, ich habe diese schöne Zitrone in der Hand, und jetzt lasse ich sie los. Das heißt, sie fällt weg und ich habe einen Verlust erlitten.“ Das bedeutet aber nicht, dass Loslassen dasselbe wie Fallenlassen ist. Loslassen ist etwas ganz anderes. Loslassen bedeutet: Jetzt halte ich die Zitrone fest, ich halte sie unbedingt fest, ich will sie unbedingt halten. Das gibt mit der Zeit Krämpfe im Arm. Wenn ich sie loslasse, dann öffne ich einfach meine Hand, und jetzt hat die Zitrone die Möglichkeit, in alle Richtungen zu gehen. Ja, vielleicht fliegt sie mir in den Mund oder sonst etwas, aber ich und die Zitrone sind völlig frei. Wenn ich loslasse, öffne ich mich für den Raum aller Möglichkeiten. Das ist das große Geheimnis des Loslassens.

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So, jetzt gehen wir noch einmal auf die Kurslektion ein bisschen ein. Die geht ja dann noch einen Schritt weiter. Ich will dem Wertlosen keinen Wert beimessen – das kann eine unglaublich hilfreiche Lektion im Leben sein. Ich habe das schon sehr, sehr oft im Leben erfahren. Ich habe Dinge in meinem Leben verloren, die mir doch sehr am Herzen lagen, und ich kenne diesen unendlichen Schmerz und manchmal auch die Wut, die sich darauf aufbaut. Ja, diese Verzweiflung, die damit zusammenhängt.

Im Laufe der Zeit habe ich dann angefangen, mich zu fragen, wer ich eigentlich wirklich bin. Bin ich denn dieser Andreas, der von diesen Dingen abhängig ist? Okay, eine gewisse Zeit – solange ich hier auf der Erde weile – wird es so sein. Wenn ich in einer Beziehung bin, dann geht’s mir vielleicht besser, als wenn ich nicht in einer Beziehung bin. Wenn das Wetter so ist, wie ich es gerne hätte, dann geht’s mir vielleicht besser. Wenn ich mein Traumauto fahren kann, dann bin ich endlich glücklich, und so weiter und so fort.

Die Problematik bei all diesen Dingen ist aber – das sagte ich ja bereits –, dass sie irgendwann vorübergehen. Und das beziehen wir jetzt mal auf das gesamte Leben. Das gesamte Leben, das wir hier leben – nehmen wir mal an, 80 bis 100 Jahre –, ist ein vorübergehender Zustand. Es ist ein vorübergehender Zustand. Würde es Sinn machen, sich an einen vorübergehenden Zustand so unglaublich zu klammern?

Nehmen wir mal an, wir haben so richtig schlechtes Wetter – einfach nur als Beispiel. Das schlechte Wetter steht jetzt für unser Leben. Und der Wetterbericht hat uns gesagt: „Ja, das wird also mindestens noch eine Woche anhalten, wo es stürmt und schneit und regnet. Es wird nicht gut sein.“ Macht es Sinn, dagegen in den Widerstand zu gehen? Es ist nur vorübergehend. Wir wissen ja aus der Erfahrung ganz genau: Das schlechte Wetter wird auch wieder gehen, und es wird gutes Wetter kommen.

So, das eine ist das Leben, das wir hier auf der Erde führen, und das andere, das ist der Bereich der Grenzenlosigkeit – das reine Sein. Wie lange dauert das reine Sein? Na ja, endlos. Es hat nie angefangen, es hat nie aufgehört. Das ist ein Zustand, der grenzenlos ist, der ist immer da, wohingegen unser Leben 80 bis 100 Jahre dauert. Das heißt, das ist eine Sekunde im Vergleich dazu. Macht es also Sinn, meinen ganzen Fokus auf diese eine Sekunde zu legen? Macht es Sinn, mit Widerstand durch dieses Leben zu gehen? Nicht wirklich.

Im Vergleich zur Ewigkeit dauert unser Leben nur eine Sekunde. Warum sollten wir diese Sekunde mit Widerstand und Groll verschwenden? Wir wollen dem Wertlosen keinen Wert beimessen.

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Dabei finde ich es wichtig, dass wir den Begriff „wertlos“ nicht so wertend nehmen. Das ist etwas, was häufig auf dieser Ebene passiert, dass wir sagen: „Ja, die Materie ist ja schlecht, die ist ja wertlos, die hat ja keinen Sinn, Blabla,“ und so weiter. Darum geht es nicht. Es geht einfach darum: Bringt mir das am Ende die Freude und das Glück, wonach ich mich eigentlich sehne?

Wenn Du Dein Leben mal ansiehst, dann wirst du feststellen, dass nichts auf dieser Welt dir die erträumte Freude gebracht hat. Die Dinge waren immer nur vorübergehend. Vielleicht warst Du Dein Leben lang super, super gesund. Gesunden Menschen fällt es gar nicht auf, dass sie gesund sind – sie nehmen das einfach zur Kenntnis. Es würde keinen Sinn machen, mein Glück auf etwas aufzubauen, was nur vorübergehend ist.

An anderer Stelle sagt uns der Kurs ja auch: „Das Ego gibt uns etwas, nur um es anschließend wieder zu nehmen.“ Das ist das, was wir hier auf dieser Welt erleben. Manchmal haben wir die Dinge, die wir gerne wollen, ein bisschen länger, aber am Ende sind sie immer vorübergehend. Und wir kennen das ja. Vielleicht hast du Kinder, mal als Beispiel. Du bist total glücklich, und sie sind dein Lebensinhalt, und alles ist prima, und sie sind ja so unglaublich süß.

Eines Tages werden sie aus dem Haus gehen, und vielen Eltern fällt es dann schwer, sie wirklich loszulassen. In der Pubertät fangen sie an, sich gegen die Eltern aufzubäumen, und das kann sehr, sehr anstrengend werden. Es fällt uns schwer, sie aus dieser süßen Kleinkind-Welt zu entlassen. Man kann da sehr weit gehen, und das ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber wir wollen es trotzdem mal ausprobieren.

Nehmen wir mal an, Du weißt, dass Du nicht mehr allzu lange leben wirst. Das ist ein hochdramatischer Zustand. Ich meine, wir sind alle Menschen, und es ist vollkommen normal, dass man dann in Angst und Panik gerät. Die Frage ist: Möchtest Du die restliche Zeit in dieser Angst und Panik leben? Man muss dazu ja nicht mal krank werden. Es reicht ja schon, wenn du alt wirst und Angst vor dem Alter hast.

Möchte ich mir ganz viel Leid aufbürden, indem ich immer wieder an die Zeit zurückdenke – „Oh, mein Leben, und ich würde ja noch gern dies und jenes und was weiß ich nicht alles erleben“? All das bisher Gesagte soll auf keinen Fall heißen, dass Du die Dinge in diesem Leben nicht genießen darfst. Du lebst hier, in diesem Leben, und ich bitte dich: Genieße Deine Beziehung, genieße Deine Wohnung – was auch immer dir wichtig ist. Genieße es!

Wichtig ist nur: Mach Dich nicht abhängig davon. Das Glück liegt letztendlich nicht da draußen. Ja, das kann so ein bisschen beitragen – wenn jemand nett zu mir ist, dann fühle ich mich wohl, dann geht’s mir gut. Aber wir sollten uns auf keinen Fall abhängig davon machen. Wir sollten auf keinen Fall darauf angewiesen sein, denn das Glück findet sich letztendlich nur in uns drin, in unserem Herzen und am Ende in der Erkenntnis unserer Ewigkeit.

Jetzt kann es natürlich sein, dass Du sagst: „Das ist alles ganz schön mit dieser Ewigkeit, aber damit kann ich nichts richtig anfangen. Das erlebe ich dann vielleicht irgendwann mal nach meinem Tod oder so.“ So ist es gar nicht. Du kannst diese Ewigkeit, dieses grenzenlose Glück, die Unendlichkeit, bereits jetzt erleben – und zwar jederzeit, indem Du lernst, die Dinge zuzulassen.

In meinen persönlichen Coachingsitzungen erlebe ich das immer wieder. Nehmen wir mal eine Paargeschichte, eine Paarberatung, wo die beiden dann so aufeinander rumhacken…

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In dem Moment, in dem der Erste anfängt, etwas loszulassen – seine Forderung danach, wie der andere sich gefälligst verhalten sollte – kommt auf einmal Frieden. Und auf einmal öffnet sich dann auch der andere und sagt: „Ja, okay, lass uns doch mal schauen, wie wir da irgendwie eine Lösung finden.“

Ein Beispiel dafür. Ein anderes Beispiel ist meine Lieblingsübung aus dem Avatar-Training. Das ist eine Übung, wo du alles, alles, alles, alles, alles, alles, alles loslässt. Und daraus entsteht ein Glücksgefühl, das man eigentlich nicht mehr beschreiben kann. Das ist auf einer völlig anderen Ebene. Dann wirst Du erleben: Es ist eigentlich egal, was hier gerade drumherum passiert – ich bin total im Frieden, es geht mir total gut.

Wie gesagt, zum einen ist es die Voraussetzung dafür, dass du Dinge da draußen leichter ändern kannst, wenn es notwendig ist. Und viele Dinge können wir nicht ändern – und Du kannst trotzdem glücklich sein.

Dabei wünsche ich Dir alles Gute!

Dein Andreas Frenzel
Coach und Begleiter in allen Lebenslagen

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